0851 4908700 :: www.weltladen-passau.de
Mo – Fr 10 – 18 Uhr :: Sa 10 – 14 Uhr
Kolumbianischer Kaffee, indische Tücher, kenianische Holzfiguren. Der Passauer Weltladen bringt Produkte aus aller Herren Länder in unsere Stadt. Ob Lebensmittel, Kleidung oder Kunsthandwerk: Das komplette Sortiment des Ladens in der Kleinen Klingergasse ist fair gehandelt.
Fair gehandelt. Das bedeutet, dass Hersteller aus den sogenannten Entwicklungsländern durch eine gesicherte Bezahlung über dem Weltmarktniveau und langfristige Lieferabkommen von ihrer Hände Arbeit leben können.Klingt logisch. Doch dass das für viele etwas Besonderes ist, wusste Angela Hinterheller vor ihrer Arbeit beim Passauer Weltladen selbst nicht. »Beim Begriff Weltladen war ich lange der irrigen Meinung, es handle sich um den Verkauf konventioneller Ware aus der so genannten ›Dritten Welt‹, für die wir einen Aufschlag, gleich einer Spende zahlen, sozusagen als Wohltätigkeit von uns ›Reichen‹.
Dann habe ich aber gelernt, dass es eben keine Spende ist, sondern schlicht und einfach gerechte Bezahlung für geleistete Arbeit und Produkte, so wie die Hersteller bei uns es als selbstverständlich erwarten und einfordern.«
Hinterheller, die seit zehn Jahren beim Weltladen als Vorstandsvorsitzende für den Einkauf zuständig ist, sind die ganz kleinen Händler am liebsten. Diese besuchen die Projekte in Afrika & Co. Regelmäßig selbst. Das ist für Hinterheller fairer Handel in seiner reinsten Form, ohne viele Zwischenhändler, ohne große Werbekampagnen, ohne unnötigen Kostenaufwand – das erhöhe doch nur den Preis.
So bezieht der Weltladen beispielsweise afrikanische Holzfiguren von Gerhard Ernecker aus Aldersbach. Der fährt regelmäßig nach Kenia und verhandelt mit seinen Partnern in Nairobi und Mombasa über deren neue Waren. Dafür musste er die Handwerker erst mal in die deutschen Qualitätsstandards einweisen, denn ein Produkt mit einem Kratzer verkauft sich bei uns nicht so gut, oder nur mit Preisnachlass. Nach einem Kurzaufenthalt in Erneckers Lagerraum landen die Produkte dann direkt im Weltladen. Für die kenianischen Kunsthandwerker bedeutet diese Initiative, dass sie einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit erhalten und sich und ihrer Familie eine Existenz aufbauen können. Es befreit sie vom Druck des Weltmarkts und dem ausbeuterischen lokalen Zwischenhandel.
Trotz etablierter Fairtrade-Label bedeutet fair aber nicht gleich fair, denn inzwischen hat es sich auch in der Welt der globalen Multi-Unternehmen herumgesprochen, dass fair ein gutes Verkaufsargument ist. Plötzlich will jeder fair handeln, doch meist eben nur für den Profit. Daher hält sich das Weltladen-Team lieber an die Firmen, die ausschließlich und seit langer Zeit faire Ware anbieten, wie El Puente, AKAR, Globo und dwp. »Die sind mit dem Herzen bei der Sache«, so Hinterheller.
Das Schöne im Weltladen ist, dass man hier nachfragen und diskutieren darf. Die Kunden erfahren die Herstellungsgeschichte eines Produktes und das macht es gleich noch wertvoller. Wichtig ist, hierbei geht es nicht um Almosen oder Spendeneintreibung, sondern um Hilfe zur Selbsthilfe. Und nicht nur die Produzenten profitieren durch das Weltladenprinzip, sondern auch die Konsumenten_innen. Die transparente Herstellung schafft Vertrauen und die Qualität der Waren ist besonders hochwertig.
Der Träger des Passauer Weltladens ist der Verein ›Eine Welt Kreis Passau e.V.‹. Seine Mitglieder arbeiten alle ehrenamtlich, ob im Laden, in der Buchhaltung oder im Einkauf. Ziel ist es, möglichst viele Waren der Produzenten zu verkaufen und durch den Weltladen Aufmerksamkeit für den fairen Handel zu erringen. Der erwirtschaftete Gewinn fließt in die vom Verein unterstützten Hilfsprojekte.
Kleine Klingergasse 1 :: 94032 Passau0851 4908700 :: www.weltladen-passau.de
Mo – Fr 10 – 18 Uhr :: Sa 10 – 14 Uhr